„Der Etat der Gemeinde Hunderdorf für das Haushaltsjahr 2009 wird mit einem Gesamtvolumen von 7,6 Mio. Euro aufgestellt. Dies ist das Beschlussergebnis des Gemeinderates. Dazu hatte Bürgermeister Hans Hornberger den Haushaltsplan mit dem umfangreichen Zahlenwerk vorgelegt und den Vorbericht erläutert. „Wir haben uns bemüht, den Haushalt unter sparsamen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten aufzustellen", so der Gemeindechef.
Er verwies darauf, dass aufgrund der vollständigen Baugebietserschließung eine Kreditaufnahme notwendig wird und sich der Schuldenstand pro Einwohner von derzeitig 593 Euro zum Jahresschluss auf 651 Euro erhöhen wird (Landkreisdurchschnitt ca. 550 Euro). „Die finanzielle Lage ist geordnet. Die Gemeinde könne auf eine freie Finanzspanne von 810.600 Euro zählen", resümierte der Bürgermeister und stellte fest, dass die Hebesätze für die Grund- und Gewerbesteuer bei 330 % unverändert bleiben und damit etwa im Landkreisdurchschnitt. Vom Kämmerer Josef Michl wurden noch die Finanzplanungsdaten 2009 bis 2013 erläutert. Abschließend wurden der vorgelegte Haushaltsplanentwurf und die Satzung ohne Änderungen einmütig verabschiedet. Der Haushaltsplan umfasst im Verwaltungshaushalt 3.680.900 Euro, im Vermögenshaushalt 3.910.400 Euro, was einem Gesamthaushaltsvolumen von 7.591.300 Euro entspricht und einen neuen Rekordhaushalt bedeutet. Die wichtigsten Einnahmen der Gemeindekasse sind die Grundsteuern mit rund 314.000 Euro, die Gewerbesteuer mit 350.000 Euro sowie der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer mit 1.025.000 Euro. Weitere gewichtige Einnahmen sind Miet- und Pachteinnahmen von 209.600 Euro, Kanalgebühren mit 208.000 Euro, die Stromkonzessionsabgabe mit 77.000 Euro. Größere Ausgaben im Verwaltungshaushalt stellen dar die Personalausgaben mit 322.000 Euro, die Schulverbandsumlage mit 347.500 Euro sowie die Gewerbesteuerumlage mit 71.100 Euro. Ferner schlagen die Verwaltungsumlage mit 251.700 Euro, die Kreisumlage mit 871.800 Euro und die Zinsausgaben mit 89.000 Euro zubuche. Zur Vorfinanzierung der gesamten Baugebietserschließung ist eine Kreditaufnahme von 370.000 Euro vorgesehen.
Die größten Investitionsmaßnahmen sind geplant mit der energetischen Sanierung des Rathauses bei Ausgaben von 250.000 Euro, der Ankauf eines neuen Tanklöschfahrzeuges 16/24 für die FFW Hunderdorf mit 150.000 Euro, die energetische Sanierung der Schulturnhalle mit 95.000 Euro sowie des Kindergartens mit 140.000 Euro, die Erschließung des Baugebietes „Am Wasserwerk" mit 1.173.000 Euro. Für die Ortskernsanierung im Bahnhofsbereich sind 180.000 Euro eingeplant, für die Gehweganbindung und Straßensanierung Hauptstraße (bei Steckler) sind 55.000 Euro veranschlagt sowie für die Straßensanierung Oberstetten - Lintach 45.000 Euro. Weiterhin sind Ausgaben für Straßensanierungen bzw. Hoferschließungsmaßnahmen von 130.000 Euro vorgetragen sowie für die Breitbandversorgung 100.000 Euro. Für den restlichen Bau der Abwasseranlage für die weiteren Ortsteile (BA 13) beziffern sich die Ausgaben auf 850.000 Euro sowie für die Errichtung der Urnenwand und Platzgestaltung auf 30.000 Euro.
Vor der Haushaltsberatung wurde dem Gemeinderat bereits die Jahresrechnung 2008 zur Kenntnis gegeben, von Gemeinderat Gerhart Scherz der Prüfbericht als Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses. Die Jahresrechnung wurde sodann mit 6.218.544,70 Euro festgestellt und hierzu Entlastung erteilt.
Eingangs wurde dem Gemeinderat das energetische Konzept des Rathauses von den Architekten Walter Hornberger und Christian Illner vorgestellt. Dazu wurde ausgeführt, dass das 50iger Mauerwerk grundsätzlich den energetischen Anforderungen entspreche, die Fenster jedoch mit neuem Wärmeschutzglas zu versehen sind, in dem Obergeschoss ggf. ein Vollwärmeschutz angebracht wäre. Für die Außengestaltung wurden drei Alternativen aufgezeigt mit Anbringung eines Vollwärmeschutzes im Obergeschoss (25iger Mauerwerk) und Verputz, alternativ eine Verschalung mit wartungsfreien Hartfaserplatten oder die Ausbesserung/Neuanstrich der bisherigen Holzverschalung. Anhand von Aufnahmen mit der Wärmebildkamera wurde zudem aufgezeigt, dass insbesondere die Fenster eindeutig die Schwachstellen der Wärmeverluste sind. Eine endgültige Entscheidung über die Sanierungsvariante wird der Gemeinderat treffen, wenn feststeht, inwieweit man bei der Förderung aus dem Konjunkturprogramm zum Zuge kommt.
Zum Bauplan Sanierung des Wintergartens und Anbau eines Carports in Au vorm Wald 22 wurde das gemeindliche Einvernehmen hergestellt. Zu einer Voranfrage auf Errichtung einer landwirtschaftlichen Lagerhalle von einer Länge von 50 Metern mit Fotovoltaikanlage wurde das gemeindliche Einvernehmen in Aussicht gestellt, wenn aufgrund der exponierten Lage des Grundstücks im Ortseingangsbereich an der Lintacher Straße dem Ortsbild Rechnung getragen werden kann. Es solle ein entsprechenden Antrag auf Vorbescheid eingereicht werden.
Erfreut konnte Bürgermeister Hans Hornberger zur Kenntnis geben, dass eine Patenschaft mit der Bundeswehr in Bogen zustande kommt, die am 25.04. besiegelt werden soll im Rahmen des 50jähr. Bestehens des Pionierbataillons IV in Bogen. Weiter informierte der Bürgermeister über die eingereichten Maßnahmen zur Förderung von Hoferschließungsmaßnahmen, wobei demnächst das Ergebnis der Vorprüfung vorliegen werde, ferner über das Besuchsprogramm des Europaabgeordneten Manfred Weber zur Betriebsbesichtigung und Mühlhiaslmarkt-Eröffnung am Palmsonntag. Einmütig beschloss der Gemeinderat zudem, dem Musikverein für die Erstausbildung der Musikschüler sowie Gesamtproben einen Zuschuss von rund 1.800 Euro für das Ausbildungsjahr 2008 zu gewähren und damit 24 Musikschülerinnen und -schülern zu fördern. Nachdem die Rahmenvereinbarung zur Stromlieferung durch E.ON zum Ende des Jahres ausläuft, sprach sich der Gemeinderat auch zukünftig für den Beitritt zum Rahmenvertrag des Bay. Gemeindetages mit einem Stromversorger aus, um wiederum günstige Strompreise zu erhalten. Eine europaweite Ausschreibung ist seitens der Gemeinde nicht veranlasst, da bei einem Vergleichsbetrag von rund 90.000 Euro der Schwellenwert von 206.000 Euro unterschritten wird.
Abschließend konnte Bürgermeister Hans Hornberger noch darauf verweisen, dass aufgrund der Voranfragen die baldige Erschließung des gesamten Baugebietes „Am Wasserwerk" mit rund 30 Bauparzellen geboten ist und so bald wieder für Bauinteressenten Bauland zur Verfügung gestellt werden kann. Der Gemeinderat sprach sich für die umgehende Ausschreibung der Maßnahme aus, so dass die Erschließungsmaßnahmen voraussichtlich bis Ende Juli abgeschlossen werden könnten. Zugleich wurden auch die Baupreise familienfreundlich festgelegt. Allgemein beträgt der Baugrundstückspreis 35 Euro zuzüglich Erschließungs- und Anschlusskosten. Zugleich wird pro Kind ein Baukindergeld von 2.000 Euro gewährt, um so insbesondere Familien mit Kindern zu fördern. Nähere Informationen zu den Baugrundstücken gibt`s über die Startseite.