Bereits in seiner Predigt zum Sonntagsgottesdient ging Pfarrer Martin Müller darauf ein, dass nach der Trauerhalle in unserem Friedhof mit dem Urnengräberfeld ein neuer Ort mit einer weiteren Form der Bestattung möglich geworden ist. Dieser Ort gibt an der Stele in der Mitte allen Menschen den Trost, dass sich hier „Himmel und Erde berühren“ und sich neue Räume der Hoffnung auftun können. Fortfahrend stellte er fest, dass bisher die Urnen in einem bestehenden Familiengrab, in einem eigenen Urnen-Erdgrab oder in der Urnenwand beigesetzt werden konnten. Er gab auch zu bedenken, dass die Beisetzung in der Urnenwand unter pragmatischen Gesichtspunkten sinnvoll erscheinen mag, dabei aber zu bedenken sei: „Die Urnenwand ist nur die vorletzte Ruhestätte, da das Urnenfach eines Tages wieder geräumt werden muss und die Urne im Sammelgrab ihren Platz finden wird. Dadurch ist ein persönliches Gedenken weniger möglich, als bei einem eigenen Grab“. Er hob hervor, dass das neue Urnengräberfeld nun eine Alternative bietet: „Einen würdevollen Ort der Beerdigung, an dem die Urne nicht nur abgestellt, sondern nach guter christlicher Tradition auch wirklich in der Erde beigesetzt wird. Es ist ein persönlicheres Gedenken möglich als an der Urnenwand, da an jeder Grabstelle nur die Angehörigen der eigenen Familie bestattet werden“. In seiner im Segnungsansprache betonte der Pfarrhirte seine Freude darüber, dass wir in Hunderdorf als eine gute Gemeinschaft das neue Urnengräberfeld planen haben dürfen, verbunden mit dem Dank an Bürgermeister, allen Organen der Gemeinde, der ausführenden Firma, sowie unserer Bestattungsfrau Irene Scheibenthaler. Vor der Vornahme der Segnung brachte Pater Martin seine Hoffnung zum Ausdruck: „Mögen alle Trauernden an diesem neuen Ort spüren dürfen, dass sie gehalten sind von einer Kraft, die alles Leid der Welt übersteigt und dass sich trotz des dunklen Abschiedsschmerzes Himmel und Erde berühren und sich neue Räume der Hoffnung auftun“. Im Anschluss an den feierlichen Gottesdienst versammelten sich auch Gläubige um gemeinsam mit Bürgermeister Hans Hornberger und Mitgliedern des Gemeinderates der feierlichen Segnung des neu errichteten Bereiches im südwestlichen Teil der Friedhofanlage beizuwohnen. Bürgermeister Hans Hornberger betonte in seiner Ansprache, dass es auch sein persönlicher Wunsch und der vom Herrn Pfarrer war, in unserem Friedhof eine derartige Begräbnisstätte zu schaffen. „Aber insbesondere aus der steigenden Nachfrage an weiteren würdigen Grabstätten zur Beisetzung von Urnen in Erdgräbern, entwickelte sich eine gewisse Bedarfsnotwendigkeit für die Gemeinde dahingehend tätig zu werden“, so der Gemeindechef. Er freue sich heute, dass nach intensivem und zielführendem Zusammenwirken bei der Vorplanung mit Herrn Pfarrer, mit Bestattungsfrau Irene Scheibenthaler, mit der vollen Mittragung des Projektes durch die Damen und Herren des Gemeinderates und der fachmännischen Ausführung durch Steinmetz Rudi Geiger die Stelen-Urnengrabanlage die kirchliche Segnung erhalten konnte. Damit stehe sein weiterer, in würdevoller Weise gestalteter, Bereich in der Friedhofanlage den Trauernden zur Verfügung und er dankte allen die hierzu beigetragen haben, insbesondere Pfarrer Pater Martin für das gute Zusammenwirken zum Wohle dieses Projektes und für die Durchführung der Segnungsfeier. Dieser Aufwertung des Friedhofs stehe ein Kostenaufwand rund 20.000 Euro gegenüber, wie der Gemeindechef feststellte. Die Urnengrabanlage mit 26 Granitstelen hat mit ihrem zentralen, darüber hinausragenden Stelenstein mit der Darstellung einer Himmelspforte und der Inschrift „Da berühren sich Himmel und Erde“ auch einen symbolischen Mittelpunkt mit einem Zugang nach „oben“, stellte abschließend der Bürgermeister fest.